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MobilitätRaum

Regionales 
Verkehrs­konzept

Graz & Graz-Umgebung

Das Regionale Verkehrskonzept (RVK) Graz und Graz-Umgebung ist ein verkehrspolitisches Leitbild für den Steirischen Zentralraum. Nachdem sich diese Vorgangsweise für alle übrigen steirischen Bezirke bewährt hatte, wurde auch für den Ballungsraum Graz ein solches Verkehrskonzept beauftragt. Sinnhaftigkeit und Umsetzungserfordernis werden durch einen Blick auf das tägliche Verkehrsgeschehen in unserer Region – der Kernstadt und ihren Umlandgemeinden bzw. dem suburbanen Bereich – mit all seinen negativen Auswirkungen dokumentiert. Das RVK wurde schon 2008 von den Verkehrs- und Raumplanungsabteilungen des Landes in Auftrag gegeben und am 23.06.2010 von der Regionalversammlung beschlossen. Es hat bis heute nichts an Aktualität eingebüßt, wie sich im Rahmen der Erstellung des „Leitbildes Steirischer Zentralraum“ herausstellte: Das Thema Mobilität ist und bleibt das Kernthema für die künftige Regionalpolitik schlechthin.
 

Die Erfolgsfaktoren
Es waren sehr günstige (verkehrs-)politische Rahmenbedingungen bzw. ein konstruktives Arbeitsklima im Umfeld einer Grazer Verkehrsstadträtin (Lisa Rücker) und der zuständigen Landesrätin (Kristina Edlinger-Ploder) sowie von engagierten Landesbeamten (A7 und A16), die sehr wesentlich zum einstimmigen Beschluss durch die Regionalversammlung beitrugen. Der guten Zusammenarbeit der Fachbeamten in der Stadt und im Land ist es zuzuschreiben, dass erstmals eine Verkehrspolitik betrieben wird, die über Verwaltungsgrenzen hinaus wirksam wird. 
Als weiterer Grund für die hohe Akzeptanz muss der intensive Beteiligungsprozess genannt werden. Auf Basis zahlreicher Kleinregionsforen, Befragungen in den Gemeinden und Interviews mit den Stakeholdern wurden Entwicklungsszenarien für das verkehrspolitische Leitbild diskutiert und ausgearbeitet. Diese Szenarien bildeten die Grundlage für ein strategisches Konzept sowie den Maßnahmenkatalog und die Prioritätenreihung.
 

Die Funktionskonzepte des RVK dienen als Grundlage für die Ausarbeitung der Entwicklungsszenarien, des Leitbildes, des Zielsystems und des Maßnahmenkataloges.
 

Diese „harmonisierten Raumordnungs- und Verkehrskonzepte“ liefern den Input zum Themenbereich Verkehr durch:

  • abgestimmte Verkehrs- und Raumordnungspolitik der Kernstadt Graz und der Gemeinden der Region;
  • forcierte Siedlungsentwicklung entlang des schienen-gebundenen öffentlichen Personennahverkehrs;
  • Förderung des Umweltverbundes;
  • Bündelung des MIV auf Trassen, die von Siedlungs-gebieten weitgehend abgeschirmt sind.

 

Folgende Entwicklungsparameter berücksichtigen als Schnitt-stelle zur Regionalplanung die Planungsziele der Landes- und der Gemeindeplanung:

  • Zentrumsfunktionen (z.B. Kernstadt, teilregionale -Versorgungszentren, Siedlungsschwerpunkte);
  • Bevölkerungsentwicklung bzw. demografische -Rahmenbedingungen;
  • Verdichtungsgebiete Wohnen (S-Bahn, Straßenbahn);
  • Vorrangzonen z.B. für Industrie und Gewerbe und Sonderstandorte sowie
  • Naherholungsräume.

 

Durch die Berücksichtigung im Verkehrsmodell bilden diese Parameter die Klammer zur Mobilitätsplanung und gewährleisten somit eine abgestimmte Verkehrs- und Raumplanung für den Steirischen Zentralraum.
 

Wechselwirkungen Mobilität – 
Raum-planung – Umwelt
Die intensiven Wechselwirkungen zwischen Mobilität und Raumplanung finden nicht nur in der gemeinsamen Beauftragung durch die beiden Fachabteilungen ihren Niederschlag, sondern spiegeln sich vor allem in der integrierten Bearbeitung durch die beiden Büros IBV-FALLAST und Regionalentwicklung DI Tischler ZT GmbH wider. Im Verkehrsmodell wurden verschiedene Entwicklungsszenarien der Flächennutzung und der Mobilitätsentwicklung simuliert und die Umweltwirkungen der unterschiedlichen Entwicklungen abgeschätzt.
 

Das letztendlich beschlossene Szenario für die Definition der verkehrspolitischen Ziele hat erstmalig die Einhaltung der Umweltstandards hinsichtlich der Feinstaubbelastungen im Großraum Graz als Grundlage. In diesem Fall legen also die erwarteten Umweltwirkungen die Rahmenbedingungen für die Verkehrsentwicklung fest. Das Aufzeigen der Wechselwirkungen zwischen der gewünschten Entwicklung in den Gemeinden und den daraus entstehenden Verkehrs- und Umweltbelastungen hat bei den am Planungsprozess Beteiligten zu einer nachhaltigen Bewusstseinsbildung beigetragen.
 

Das Erreichen dieser Ziele hinsichtlich der Verkehrsmittelaufteilung wird in den kommenden Jahren eine der größten Herausforderungen für die politischen Entscheidungsträger sein, die nur durch eine Zusammenarbeit über Stadt- und Gemeindegrenzen hinweg gemeistert werden kann. Als ersten Schritt dazu hat die Stadt Graz in ihren „Verkehrspolitischen Leitlinien“ die im Regionalen Verkehrskonzept festgelegten Verkehrsmittelanteile als Zielgrößen übernommen.